Wir veranstalten Stadtrundfahrten und Stadtrundgaenge je nach Wunsch unserer Kunden.
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russisch, italienisch, sogar auch japanisch, chinesisch, portugiesisch, daenisch, norwegisch,
schwedisch, tuerkisch, griechisch und andere Sprachen je nach Wunsch unserer Kunden.
Wir haben zur Verfuegung alle Arten der Fahrzeuge, wie PKWs, Minivans, Minibusse,
weiter auch Limousines, Busse usw.
Sie koennen die Touren anfangen wann Sie wollen, unser Fuehrer kommt ins Hotel oder
an ein anderes Ort um Sie abzuholen, gleichfalls der Fahrer mit seinem Fahrzeug.
Wir bieten verschiedene Tourarten in Prag und genauso Ausfluege au3erhalb von Prag.
Wir stellen Gruppenprogramme, Kongresse sicher, usw.
Die Altneusynagoge
Diese Synagoge wurde um die Mitte des 13. Jahrhunderts im frühgotischen Stil erbaut. Ursprünglich hieß sie “Neue” oder “Große” Synagoge im Gegensatz zu einem älteren, nicht erhaltenen Bethaus. Erst im 16. Jahrhundert, als in Prag weitere Synagogen gebaut wurden, bürgerte sich die Bezeichnung “Altneu” ein. Ihr Hauptraum ist heute das einzige Beispiel des mittelalterlichen Synagogentyps, der von der ursprünglich romanischen Synagoge in Worms (aus dem 12. Jahrhundert) und der frühgotischen Synagoge in Regensburg repräsentiert wird. Der Saal wird von sechs fünfteiligen Gewölbejochen über zwei achtkantigen Pfeilern überspannt. Die nicht zum Jüdischen Museum gehörende Altneusynagoge ist neben der Hohen und Jerusalemer Synagoge eine der drei Synagogen in Prag, in denen Gottesdienste abgehalten werden.
Die Maiselsynagoge
Dieses Gotteshaus wurde in den Jahren 1590-1592 von Mordechai Maisel gestiftet, dem Vorsteher der Judenstadt, der auch den umfangreichen Renaissance-Umbau des Ghettos finanziert hat. Die Baumeister seiner Synagoge waren Josef Wahl und Juda Goldsmied de Herz. Das ursprüngliche Gebäude wurde beim Brand von 1689 stark in Mitleidenschaft gezogen und anschließend im Barockstil renoviert. Diese Barockgestalt wurde beim radikal auf Gotik ausgerichteten Umbau nach einem Plan von Professor A. Grotte in den Jahren 1893–1905 unterdrückt. Von der ursprünglichen, aus der Renaissance stammenden Aufteilung blieb der Dreischiff-Grundriss der Halle mit den Frauenemporen im ersten Stock erhalten. Gegenwärtig dient die Maiselsynagoge als Ausstellungsraum und Depot des Jüdischen Museums.
Der erste Teil der Exposition: Die Geschichte der Juden in Böhmen und Mähren – von den Anfängen der Besiedlung bis zur anbrechenden Emanzipation – bietet einen Schnitt durch die Geschichte der Judenschaft in den tschechischen Ländern vom 10. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Der Einführungsteil liefert die wichtigsten historischen Daten über das Aufkeimen einer jüdischen Besiedlung in Böhmen und Mähren sowie über die rechtliche und soziale Stellung der Juden im mittelalterlichen Staat. Im Mittelpunkt der Exposition steht die Zeit der Renaissance, mit der sowohl der Synagogenbau als auch der Begründer Mordechai Maisel verbunden sind. Auf die traditionelle jüdische Gelehrsamkeit verweisen die Werke bedeutender Gelehrter, die in böhmischen und mährischen Judengemeinden als Rabbiner oder Rektoren von Talmudschulen gewirkt haben (Rabbi Löw, David Oppenheim).
Die Pinkassynagoge
Der heutige Bau ist das Werk der Familie Horowitz. Im Jahr 1535 ließ Aron Meschullam Horowitz zwischen seinem Haus ”Zu den Wappen” und dem alten Alten jüdischen Friedhof eine Synagoge errichten. In den Nachkriegsjahren wurde diese Synagoge zur Gedenkstätte für die tschechischen und mährischen Juden ausgestaltet, die dem NS-Rassenwahn zum Opfer gefallen sind. Die Namen der Getöteten einschließlich ihrer Geburts- und Sterbedaten und mit dem Namen der jeweiligen Gemeinde wurden auf die Synagogenwände geschrieben. Im Jahr 1968 wurde die Gedenkstätte geschlossen, da das Gebäude im Lauf der Zeit grundwassergefährdet war. Bei den Isolierungsarbeiten an Grundmauern und Fundamenten wurden unterirdische Räume mit einem alten Brunnen und einem Ritualbad entdeckt. Die Bau- und Renovierungsarbeiten wurden unter dem kommunistischen Regime absichtlich hingehalten, die Wandinschriften wurden nach und nach abgetragen. Erst 1990 kamen die Bauarbeiten zum Abschluss. Zwischen 1992 und 1996 wurden dann die rund 80 000 Namen der in der NS-Zeit umgebrachten tschechischen und mährischen Juden wieder von Schriftenmalern auf die Synagogenwände geschrieben.
Im ersten Stock der Pinkassynagoge ist eine Ausstellung von Kinderzeichnungen aus Theresienstadt 1942–1944 untergebracht. Unter den in Theresienstadt Internierten befanden sich über 10 000 Kinder, die zum Zeitpunkt ihrer Inhaftierung noch keine 15 Jahre alt waren. Von den 8 000 in den Osten deportierten Kindern haben nur 242 die Leiden überlebt. Das Jüdische Museum hat in seinen Fonds über 4000 Originalzeichnungen solcher Kinder, die ein eindrucksvolles Zeugnis von deren grausamen Schicksal ablegen und größtenteils das einzige Andenken an jene darstellen, die nie wieder zurückgekehrt sind.
Die Spanische Synagoge
An der Stelle des ersten jüdischen Bethauses in Prag, “Alte Schule” genannt, wurde 1868 nach einem Projekt von Vojtìch Ignác Ullmann im maurischen Stil die Spanische Synagoge erbaut. Sie ist ein Zentralbau von quadratischem Grundriss mit einer Kuppel über dem Mittelraum. Von drei Seiten wurden die auf Metalltragwerken ruhenden, ins Hauptschiff offenen Galerien eingebaut. Die Stuckarabesken und stilisierten orientalischen Motive wiederholen sich an den Wänden, aber auch im Schnitzwerk an Türen, Geländern und Galerien. Die Buntglasfenster sowie das Innendekor nach Entwürfen der Architekten A. Baum und B. Münzberger wurden 1893 vollendet. In den Jahren 1836–45 wirkte in der Synagoge, die hier vor dem 1868 errichteten Bau stand, František Škroup, der Komponist der tschechischen Nationalhymne, als Organist.
Der zweite Teil der Ausstellung Geschichte der Juden in Böhmen und Mähren – von der Emanzipation bis auf die Gegenwart knüpft an die Exposition in der Maiselsynagoge an. Er schildert die Geschichte der tschechischen Judengemeinde während der Aufklärung und Emanzipation, in Österreich-Ungarn, in der Ersten Republik (1918–1938), im Protektorat Böhmen und Mähren (1939–1945) sowie in den Nachkriegsjahrzehnten.
Das Jüdische Museum in Prag hat so erfolgreich ein besonders anspruchsvolles Projekt zu Ende geführt – im Jahr des 130. Jubiläums ihrer Gründung wurde die über 20 Jahre geschlossene Spanische Synagoge erneut für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Der Alte jüdischer Friedhof
Der Friedhof wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts angelegt und zählt zusammen mit der Altneusynagoge zu den bedeutendsten erhaltenen Baudenkmälern der Prager Judenstadt. Der älteste, dem Gelehrten und Dichter Avigdor Kara gehörende Grabstein stammt aus dem Jahr 1439. Auf diesem Friedhof wurden bis 1787 Beisetzungen vorgenommen. Heute befinden sich hier nahezu 12 000 Grabsteine, doch dürfte die Zahl der hier Bestatteten mit Gewissheit darüber liegen. Der Friedhof wurde in vergangenen Zeiten mehrfach erweitert, doch war seine Fläche letzten Endes zu klein, so dass weitere Erdschichten aufgeschüttet werden mussten. Es ist anzunehmen, dass hier mehrere Gräberschichten übereinander liegen. Die malerischen Gruppierungen von Grabmälern aus verschiedenen Epochen entstanden durch die Hebung älterer Grabsteine in die Oberschichten.
Die bedeutendste auf dem Alten Judenfriedhof beerdigte Persönlichkeit ist zweifellos der große Theologe und Pädagoge Rabbi Jehuda Liwa ben Bezal’el, genannt Rabbi Löw (gestorben 1609), mit dessen Person die Sage von der Schaffung eines künstlichen Wesens, des Golems, zusammenhängt. Von den übrigen hier auf dem alten Judenfriedhof beigesetzten Persönlichkeiten sind wenigstens der Vorsteher der Judenstadt Mordechai Maisel (gestorben 1601), der Renaissance-Gelehrte, Historiker, Mathematiker und Astronom David Gans (gestorben 1613), der Wissenschaftler und Polyhistor Josef Salomon Delmedigo (gestorben 1655) sowie der als Sammler hebräischer Handschriften und Drucke bekannte Rabbiner David Oppenheim (gestorben 1736) zu nennen.
Die Klausensynagoge
Die Klausensynagoge steht in der unmittelbaren Nachbarschaft des Alten Jüdischen Friedhofs. Ihr Name rührt vom deutschen Wort „Klause“ her (lat. claustrum). Mit dem Wort Klausen wurden drei ursprüngliche kleinere Gebäude bezeichnet, die der Vorsteher der Judenstadt Mordechai Maisel 1573 hier errichten ließ. Das heutige Gebäude der Klausensynagoge entstand erst nach dem verheerenden Ghettobrand von 1689 und wurde 1694 vollendet. Ein weiterer Umbau fiel in die 80. Jahre des 19. Jahrhunderts. In der Geschichte der Prager Judenstadt kam der Klausensynagoge eine wichtige Stellung zu. Sie war die größte Synagoge im Ghetto und zugleich das der Prager Beerdigungsbruderschaft vorbehaltene Gotteshaus.
Die Ausstellung Jüdische Traditionen und Bräuchel im Hauptschiff der Synagoge erläutert die Bedeutung der Synagoge und der einzelnen jüdischen Festtage. Auf der Empore werden das Alltagsleben der jüdischen Familie und die Bräuche in Zusammenhang mit Geburt, Beschneidung, dem Fest Bar Mizwa, dem Heiratsritual, Scheidung und dem jüdischen Haushalt dargestellt.
Der Zeremoniensaal
Das Gebäude von ehemaligem Zeremoniensaal und Leichenhalle beim Alten jüdischen Friedhof wurde in den Jahren 1911–12 nach einem Entwurf des Architekten J. Gerstl in pseudoromanischem Stil errichtet. Im Rahmen des Jüdischen Museums wurde dieser Zeremoniensaal der 1564 begründeten Prager Beerdigungssbruderschaft Chewra Kadischa zum Ausstellungsraum.
In Erd- und Obergeschoß ist der Schlussteil der Ausstellung Jüdische Traditionen und Bräuche II untergebracht. Er ist der Thematik Krankheiten und Medizin im Ghetto, Tod, jüdische Friedhöfe in Böhmen und Mähren sowie der Tätigkeit der Prager Beerdigungsbruderschaft gewidmet.
Jerusalemsynagoge (Jubiläumssynagoge)
Der jüngste und zugleich größte Synagogenbau der Prager Jüdische Gemeinde, die Bauarbeiten an der Synagoge im pseudoromanischen Stil wurden 26.6.1905 aufgenommen und am 1. September 1906 abgeschlossen. Es wurde nach den Plänen des Wiener Architekten und erfahrenen Synagogenbaumeisters Wilhelm Stiassny gebaut, der ausführende Baumeister hieß Alois Richter. Die Innenraumverzierung, Farbdekorationen des Kirchenschiffs, die Wandgemälde und Stucken wurden durch die Firma von Franz Fröhlich sichergestellt. Die Stirnseite des Gebäudes ist durch ihren gewaltigen Bogen und ein großes Rosettenfenster charakteristisch, in dem der sechszackige David-Stern ist. Die Synagoge wurde als Ersatz für Kirchenbauten erbaut, die durch Sanierung erloschen waren Die Mitte der Weststirnseite schmückt die tschechische und hebräische Aufschrift: Das ist das Tor Gottes, dadurch gehen Gerechte ein. Haben wir etwa nicht alle einen Vater? Hat uns etwa nicht der einzige Gott geschaffen? Am Eingang gibt es seitlich zwei Türme. Die Synagoge zählt 850 Sitzplätze, seitliche Galerien sind für Frauen bestimmt, diese haben selbstständige Eingänge. Die Innenstirn der Kirche mit dem Kirchenvorhang ist mit Weinrebenmotiven geschmückt. Oben sind Platten mit zehn Geboten des Moses zu sehen.
Den Namen Jubiläumssynagoge schlug der israelitische Verband zum Gedenken des 50. Jubiläums der Regierung von Franz Joseph I. Dieser Verband kaufte auch das Haus, auf dem die Synagoge liegt. 1907 ging die Synagoge vom Eigentum des Synagogenverbands ins Eigentum der Prager Jüdischen Gemeinde über. Ausgenommen die Protektoratzeit finden hier nach wie vor Gottesdienste statt. Nach dem ersten größeren Umbau in den 90er Jahren wurde sie 1996 wieder feierlich geöffnet. Unter dem Putzauftrag und der Schicht eines alten Gemäldes wurden auf ca. fünfundzwanzig Quadratmetern reichlich bunt geschmückte Ornamente im Stil der Wiener Sezession entdeckt, über die keine andere Synagoge der Welt verfügt.